Dass das Essen allein nicht alles ist, beweist unser Besuch in der Villa Salve. Neugierig geworden durch die recht guten Kritiken, hatten wir für den Abend reserviert. Was sich allerdings als unnötig erwies, da das Lokal ohnehin fast leer war. Zunächst freundlich empfangen verflog der erste nette Eindruck recht schnell, da für uns der vorgesehene Tisch nur auf Zuruf aus der Ferne zugewiesen wurde. Die nächste Enttäuschung war der Tisch selbst. Auf der relativ kleinen Tischplatte lagen zwei schmuddelig aussehende rotbraune Kunstlederplatzdeckchen, wenig appetitlich schon allein wegen der Farbe. Insgesamt waren im Restaurant drei Tische besetzt, die sich allesamt nebeneinander aufgereiht in der recht engen Veranda befanden. Man kam sich bisschen wie im Hühnerstall vor. Der Kellner selbst hatte wenig Ahnung von seinem Metier, die Speisekarte wurde uns mit einem gemurmelten Wortbeitrag im geschlossenen Zustand vor die Nase gehalten. Mürrisch nahm er unsere Bestellungen entgegen. Als Aperitif hatte ich Aperol Spritz, nicht, weil das mein Lieblingsgetränk ist, sondern in Ermangelung einer attraktiven Alternative. Das Essen selbst war gut, wird uns allerdings nicht im Gedächtnis bleiben. Wir hatten Wiener Kalbsschnitzel und Linguine mit dem regionalen Rügener Rapsöl. Die Pasta selbst hätte allerdings durch ein wenig frisch gemahlenen Pfeffer enorm gewonnen. Die Weinauswahl war auch begrenzt und nicht wert, erwähnt zu werden. Auf ein Dessert haben wir verzichtet. Alles in allem ein enttäuschender, allerdings ziemlich kostenintensiver Besuch. Sowohl Lokalität als auch Service waren unterirdisch. Binz hat Besseres zu bieten.
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