Ich sach mal so: Man muss sich schon trauen, eine verschimmelte Dusche, fleckige Vorhänge und ein paar abgewetzte Billigmöbel als „Next Generation“ zu verkaufen. Das Hotel führt uns in eine vergangene Zeit, in der das, was wir heute sehen, mal schön und modern gewesen war. Aber die Zeit heilt nicht nur alle Wunden, sie reißt auch neue Kratzer und Schrammen. Mit anderen Worten: Es ist ein abgerockter alter Kasten, der kernsaniert werden muss. Nochmal zurück zum Schimmel… Da es auf der Webseite heißt, „Your health and safety is our top priority.“, kann der Schimmel ja gar nicht gesundheitsschädlich sein. Wahrscheinlich ist es Heilschimmel, so ähnlich wie auf Würsten und Käse, sodass eigentlich für diesen Aufenthalt Kurtaxe fällig wäre. Zur Sicherheit gibt es auch an den Fenstern, die ewig nicht geputzt wurden, weitere Schimmelapplikationen. Andererseits: Wir haben hier ein Doppelzimmer, aber es gibt (wie so oft) nur einen Stuhl – in diesem Fall so eine Art Gartenmöbel. Wo also sitzt die zweite Person? Und warum gibt es im Bad keine Steckdose? Die Check-in und Check-out-Zeiten sind so gelegt, dass sich an- und abreisende Gäste auf keinen Fall begegnen. Aus Sicherheitsgründen. Es könnte sonst zu Stornierungen kommen. Und abschließend: Warum wird von „secure parking“ gesprochen? Es ist ein ganz normaler Parkplatz, bei dem man auf ein paar Ladesäulen für E-Autos verzichtet hat, weil E-Auto-Fahrer ohnehin hier nicht übernachten wollen würden. Und auch keine Ausländer, weshalb man ausschließlich französische Fernsehprogramme anbietet. Campanile kennt seine Kunden – flüchtig.
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