TinoCogin
13 September 2024
Gesamteindruck: Wie die Überschrift erahnen lässt, ist die Erwartungshaltung massgeblich entscheidend, ob man dieses historische Hotel mit seinem 'leicht morbiden Charme' mag – oder eben nicht. Das gesamte Haus hat zudem so viele Reminiszenzen an "Grand Budapest Hotel", als habe der Film genau hier seinen Ursprung. Tatsächlich ist es der Original-Schauplatz für Thomas Mann's "Zauberberg". Zimmer: Dringende Empfehlung: Zimmer zur Talseite! Nur diese Zimmer haben einen Balkon. Die einfachen Doppelzimmer sind sehr, sehr klein, wir haben dann auf ein Deluxe-Eckzimmer upgegradet, um keine Platzangst zu bekommen. Das Eckzimmer hatte ein Jugendstil-Badezimmer, Restaurant: In vielen Kritiken, v.a. bei Google, ist die Rede von Scheibletten-Käse zum Frühstück. Dem ist vehement zu widersprechen – das Gegenteil ist zutreffend: jeden Morgen 8-10 verschiedene Sorten Käse auf dem Frühstücksbuffet, diverse Wurst- und Schinkensorten, frisches Obst, Croissants, verschiedene Brot- und Semmel-Sorten etc.: also alles, was man sonst in einem 4*S-Hotel erwarten würde. Tagsüber ist die Hotelbar als Terrassenrestaurant und -café geöffnet, und am Abend ist das im originalen Jugendstil gestaltete Restaurant Schauplatz eines Fine Dinings, das entweder drei Menüs oder á la carte-Service bietet. Derzeit ist ein Mâitre im Haus, der zuvor in einem Michelin-dekorierten Haus gearbeitet hatte, und das merkt man dem Service sehr positiv an. Reception: sehr freundlich und kompetent, schweizerisch-straight. Fazit: Die hier und in anderen Portalen veröffentlichten Rezensionen spiegeln zuweilen eine gewisse Ent-Täuschung wider – was insbesondere an einer falschen Erwartungshaltung liegt. Wer in diesem ehemaligen Sanatorium ein stylisches Stadthotel erwartet, ist hier einfach verkehrt. Wer aber eine kurze Zeitreise in die goldenen 1920er unternehmen möchte, mit kulinarischen Highlights der Gegenwart, ist hier genau richtig.
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